Nach 696 Tagen Vorbereitung und 34 Sitzungsterminen der Vorstandschaft und Bereichsverantwortlichen begann am 02. Juni 2018 die „heiße“-Phase des Festes. Kurz vor 8 Uhr traf der Zeltverleih Müller-Lutz aus Auerbach mit zwei Tieflader am Festplatz in Burkhardsreuth ein. Es wurde keine Zeit vertan und sofort mit dem Abladen der Zeltteile begonnen. Den zeitweise über 50 gleichzeitigen Helfern ist es zu verdanken, dass bereits am ersten Aufbautag sehr viel erledigt werden konnte. Das große Festzelt sowie der Anbau für den Ausschank wurden aufgestellt. Die Bühne wurde montiert und der Zeltboden aus Speinshart abgeholt und verlegt.

Während der darauffolgenden Woche begannen die fleißigen Helfer jeweils um 10 Uhr mit den Arbeiten rund um den Festplatz. Es wurde das Bar-Zelt und Kuchen-Zelt aufgestellt und jeweils der Boden darin verlegt. Die 20 Meter lange Bar wurde aus Neustadt am Kulm abgeholt und montiert. Drei Toilettenwagen, zwei Grillwagen und ein Kassenhäuschen wurden aufgestellt. Die Brauerei Püttner brachte das Inventar für den Ausschank, den Kühlcontainer, die Bierzeltgarnituren und den Bier-Pavillon. Baustoffe Merkl lieferte den Bauzaun und das Festbüro sowie Stromkästen und Fahrbahngerüst. Diese und viele andere Gegenstände wurden von den unzähligen Helfern in den Tagen vor dem Fest jeweils bis in den späten Abend aufgestellt.

Nach all den Aufbau- und Dekorationsarbeiten ging es am Freitag um 19 Uhr mit dem Einlass zur „Nacht der Tracht“ los. Schnell füllten sich die ersten Biertische und als dann die „Stoapfälzer Spitzbuam“ die Bühne betraten war das Zelt bereits gut gefüllt. Auch der Außenbereich, der von Bar, Festzelt, Grillwagen und Bier-Pavillon abgegrenzt wurde, war von Alt und Jung bevölkert. Die lauen Sommer Temperaturen erlaubten den Aufenthalt im Freien bis tief in die Nacht hinein, was von einigen Gästen auch dankend in Anspruch genommen wurde.

Die „Spitzbuam“ feierten mit den Festbesuchern eine „geile“ Party mit Krachern aus allen musikalischen Jahrzehnten und Musikgenres. Höhepunkt des Abends war die Vorstellung der Festdamen in ihren feschen Dirndln, die Kommandant Stefan Groß leitete.

Nach einer kurzen Nacht ging es am Samstagvormittag auf dem Festplatz bereits wieder rund. Die Spuren des Vortags wurden beseitigt, die Bestuhlung wurde aus dem Festzelt entfernt und die Vorräte der Bar sowie der Speisen von der Metzgerei Ackermann wurden wieder aufgefüllt. Am frühen Nachmittag traf denn die Crew der Licht- und Tonanlage ein. Aufbau und Soundcheck verliefen reibungslos. So stand einen zweiten gelungenen Festabend nichts mehr im Weg.

Pünktlich um 19 Uhr und bei herrlichem Wetter öffneten sich wieder die Tore und die Besucher strömten auf den Vorplatz sowie ins Festzelt. Wie schon am Vortag lud der mit Birken gesäumte „Biergarten“ mit Bier-Pavillon zum Verweilen ein. Ab etwa 20:30 Uhr legte der ortsbekannte „DJ James“ aus Speinshart im Festzelt auf. Hits der Neuzeit sowie allseits bekannte Disco Klassiker erfreuten die tanzbegeisterten Zuhörer. Auch die kurzfristig eingerichtete Shot-Bar im Festzelt war zu jeder Zeit gut besucht.

Um 23:30 Uhr nahm die Stimmung dann noch weiter Fahrt auf. Das „DJ Team Mütze Katze“ aus Berlin betrat die Bühne und das Publikum im gefüllten Festzelt war außer Rand und Band. Ein 90er Hit nach dem anderen wurde lautstark mitgesungen. Konfetti-Kanonen, Luftschlangen, Wasserbälle, Luftmatratzen, Capri-Sonne und vieles, vieles mehr wurde unter den Feiernden, während der etwa 180-minütigen Show verteilt. Überall waren nur noch lachende Gesichter zu sehen.

Nach der Show war aber noch lange nicht Schluss. „DJ James“ brachte die Feierwütigen in der Bar weiter zum Tanzen und Feiern. Während im großen Festzelt bereits das Großreinemachen begann und die ersten Lichtstrahlen den Himmel erleuchteten verließen gegen 4 Uhr morgens dann die letzten Besucher das Festgelände. Die Licht und Tonanlage wurde wieder abgebaut und die gesamte Bestuhlung wurde wieder an ihren Platz im Festzelt geräumt.

Der Festsonntag begann sehr früh. Um 8:30 Uhr marschierten die Vereine und erstmalig die 20 Festdamen der Feuerwehr Burkhardsreuth in ihren neuen Kleidern vom Feuerwehrhaus zum Kriegerdenkmal. Dort gedachte Vorsitzender Robert Schwemmer und Pfarrer Gerhard Pausch den verstorbenen Kameradinnen und Kameraden. Anschließend marschierten alle weiter in die Pfarrkirche St. Jakobus. Nach dem Festgottesdienst, umrahmt von der Stadtkapelle Eschenbach, zogen die Vereine ins Festzelt zum Weißwurstfrühschoppen. Robert Schwemmer begrüßte die anwesenden Vereine. Glückwünsche und Grüße überbrachte Bürgermeisterin und Schirmherrin Carmen Pepiuk sowie stellvertretender Landrat Albert Nickl. Im Anschluss überreichte die FF Hartenstein als „Patenkind-Verein“ einen Hl. Florian an die Jubelwehr.

Am Nachmittag trafen sind die Vereine zum Festzug mit Fahrzeugsegnung. Um 13:30 Uhr setzte sich der Festzug, der von Burkhardsreuth bis fast nach Preißach reichte, mit einem Böllerschuss der Böllerschützen aus Rigau in Bewegung. Er führte die ca. 40 Organisationen und zwei Blaskapellen aus Eschenbach und Dießfurth auf den Segnungsplatz in der Dorfmitte von Burkhardsreuth. Dort angekommen erlebten die Anwesenden eine sehr emotionale Fahrzeugsegnung, bei der selbst bei den nach außen immer so „cool“ wirkenden Feuerwehrkameraden die ein oder andere Träne floss. Pfarrer Edmund Prechtl erbat Gottes Segen für das neue Löschgruppenfahrzeug der Feuerwehr Burkhardsreuth, dass im Anschluss von Fahrzeugbraut Regina Hey mit einem Glas Sekt auf den Namen „Regina“ getauft wurde. Bürgermeisterin Carmen Pepiuk überreicht Kommandant Stefan Groß feierlich den Fahrzeugschlüssel und wünschte allen Kameradinnen und Kameraden allseits gute Fahrt und eine sichere Heimkehr von allen Einsätzen. Stefan Groß erinnerte an die letzte Segnung eines neuen Löschfahrzeugs vor 44 Jahren. „Ich habe dieses Fahrzeug noch gekannt, das alle Kameraden liebevoll ‚Annamirl‘ nannten – nach der damaligen Fahrzeugbraut Annemarie Ackermann.“ Die neu angeschaffte technische Finesse habe einen stolzen Preis, räumte der Kommandant ein: „Aber wenn wir mit ihr auch nur ein Unheil, gar den Tod eines Menschen, abwenden können, hat sich diese Investition mehr als ausgezahlt.“

Als Abordnung der 20 Festdamen befestigten Renate Neukam und Juliane Hey das Festdamenband an die Vereinsfahne. Magdalena Schwemmer und Lena Schecklmann folgten mit dem Fahnenband der Patenwehr aus Kastl und Patenkinder aus Filchendorf, Hartenstein und Zessau/Weihersberg.

Anschließend machte sich der Festzug, angeführt von den Vereinsvorsitzenden Robert Schwemmer und Sebastian Bayer sowie den Kommandanten Stefan Groß und Andreas Pöhlmann und der neu getauften Regina auf den Weg durch Burkhardsreuth zurück zum Festzelt.

Die Vereine wurden während der Fahnenparade ins Festzelt durch ersten Vorsitzenden Robert Schwemmer begrüßt. Ein besonderer Gruß galt dabei den beiden Wehren aus Bechtsrieth und Kohlberg, die in einer Sammelbestellung zusammen mit der Burkhardsreuther Wehr 3 baugleiche Löschgruppenfahrzeuge von Fahrzeughersteller Magirus beschafft haben.

Im Festzelt beglückwünschte Landrat Andreas Meier als Co-Schirmherr des Feuerwehrjubiläums die Burkhardsreuther „Floriane“. „Respekt vor diesem tollen Fest – ich habe selten eine so emotionale und prächtige Fahrzeugsegnung erlebt. Bewahrt euch diese Begeisterung“. Die Wehr habe auch mit ihrer Festorganisation bewiesen, dass „Feuerwehrleute in keiner Situation auf dem Schlauch stehen“, scherzte Bürgermeisterin Carmen Pepiuk. Grüße überbrachte außerdem Kreisbrandinspektor Wolfgang Schwarz, Otmar Fassold vom Einsatzfahrzeughersteller Magirus Brandschutztechnik sowie Vertreter der Paten- und Patenkindfeuerwehren aus Kastl, Filchendorf und Zessau/Weihersberg.

Auch am Festsonntag herrschte ein reger Betrieb auf den Garnituren in Zelt und auf den Bänken, die überall auf dem Zeltvorplatz aufgestellt wurden. Schriftführerin Christiane Pöhlmann beschrieb die Atmosphäre treffend mit den Worten: „wie im Biergarten“.

Die Kinder konnten ausgelassen in einer der beiden großen Feuerwehrauto-Hüpfburgen toben oder ein kühles Eis schlecken. Auf der benachbarten Wiese waren ein paar Feuerwehroldtimer aus den Jahren 1960, 1964 und 1986 ausgestellt. Ebenfalls ausgestellt wurde die mittlerweile 54-jährige Tragkraftspritze samt Tragkraftspritzenhänger des Stützpunkts Pichlberg und der Tragkraftspritzenhänger aus dem Privatbesitz von Kommandant Stefan Groß. Gleich daneben und zum ersten Mal direkt nebeneinander die 3 baugleichen Fahrzeuge der Feuerwehren Bechtsrieth, Kohlberg und Burkhardsreuth, sowie das LF 8 aus Burkhardsreuth. Ein herrliches Bild.

Mit einem von den Pressather Musikanten begleiteten Festabend klang das Jubiläum aus. Am Ende zog Vorsitzender Robert Schwemmer eine Bilanz zum Fest. „Wir haben wirklich ‚nix b’reuth‘“ und griff damit das Motto des Fests wieder auf.

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