Trabitz. Zu einem Brand im Kindergarten sind am frühen Abend des 26. September 2018 die Feuerwehren Feilersdorf – Grub – Bärnwinkel, Zessau – Weihersberg und Burkhardsreuth gerufen worden. Mindestens eine Person wird vermisst. Es kommt zu einer starken Rauchentwicklung.
Dieses Szenario fanden die drei gemeindlichen Wehren bei der diesjährigen Übung zur Brandschutzwoche unter der Federführung von Kommandant Stefan Groß vor. Die zuerst eintreffende Löschgruppe aus Burkhardsreuth wurden mit der Personenrettung sowie der Entrauchung des Gebäudes beauftragt. Hier kommt die technische Ausstattung und vor allem die Lagerung der Atemschutzgeräte im Mannschaftsraum des LF 10 jeder vermissten Person zu Gute. Nur 4 Minuten nach dem Eintreffen am Schadensort konnte der Angriffstrupp bereits die vermisste Person ins Freie bringen.
Die Löschgruppen aus Zessau und Feilersdorf bekamen von Einsatzleiter Groß den Auftrag die unabhängige Löschwasserzufuhr vom Heindlweiher auf zu bauen. Hier zeigte sich abermals, wie reibungslos die Zusammenarbeit der gemeindlichen Wehren ist. Feilersdorf fuhr sofort zur Entnahmestelle und brachte ihre Tragkraftspritze in Betrieb, während bereits die Schlauchleitung Richtung Kindergarten aufgebaut wurde. Da die Leitung über die Kreisstraße NEW5 verlegt werden musste wurden Schlauchbrücken eingesetzt und vorsorglich die Kreisstraße zwischen Zufahrt Paul-Leistritz-Platz und Kurbersdorfer-Straße vollständig gesperrt. Der Verkehr wurde über die Verbindungsstraße der Kurbersdorfer Siedlung nach Kurbersdorf umgeleitet.
Am Übergabepunkt, am Zauneingang des Kindergarten-Areals, nahmen die Brandschützer aus Zessau die Schlauchleitung entgegen und setzten ihre Tragkraftspritze als Verstärkerpumpe ein. Von dort aus verlegten sie die Löschwasserleitung weiter Richtung Kindergarten. Die Löschgruppen aus Zessau und Feilersdorf brachten 3 Strahlrohre in Einsatz und kühlten das Gebäude von außen. Insgesamt wurde von den beiden Wehren eine Löschwasserleitung von 400 Meter Länge aufgebaut. Das Zessauer Fahrzeug wurde zudem mit dem Leuchtmast im Grünbereich des Kindergartens zur Ausleuchtung der Einsatzstelle in Stellung gebracht.
Währenddessen erteilte Gruppenführer Erwin Hey der Burkhardsreuther Löschgruppe den Befehl, die Räume des Kindergartens, die mit zwei Nebelmaschienen stark verraucht waren vom Rauch zu befreien. Dazu wurde der neue Drucklüfter, der im Löschfahrzeug „Regina“ verlastet ist in Einsatz gebracht. Die Atemschutz Trupps zeigten eindrucksvoll, wie ein Gebäude Rauchfrei gemacht werden kann ohne dabei die Räume, in denen kein Rauch ist zu kontaminieren.
Leider kam es dabei zu einem Zwischenfall. In einem Moment der Unachtsamkeit rannte die bereits zuvor gerettete vermisste Person „verwirrt“ wieder in den noch verrauchten Bereich des Kindergartens. Sofort machte sich ein Rettungstrupp auf die Suche nach der Person und brachte diese, wenige Augenblicke später, wieder wohlbehalten ins Freie. „Mit so einer Situation muss man im Ernstfall rechnen“ verriet der frühere Burkhardsreuther Kommandant Erwin Hey bei der Nachbesprechung an der ehemaligen Säge.
Auch die Jugendgruppe der Feuerwehr Burkhardsreuth war unter der Leitung von Matthias Hey anwesend. Sie durften sich das Geschehen aus nächster Nähe ansehen und bekamen dabei nützliche Erklärungen und Tipps für ihren weiteren Feuerwehrdienst. Es machte ihnen sichtlich Spaß. Wann hat man sonst die Möglichkeit direkt mit dem ersten Atemschutztrupp zur Personenrettung ins „brennende“ Haus zu gehen.
„Alles hat bestens funktioniert“, so lautete Stefan Groß Fazit aus der gelungenen Einsatzübung. Die Gruppenführer Katrin Heinlein der Löschgruppe Zessau, Reinhard Groß der Löschgruppe Feilersdorf und Erwin Hey schlossen sich dem Resümee des Einsatzleiters an.
Diesen Urteilen schloss sich auch dritter Bürgermeister Albert Lober an und lobte insbesondere, dass viele Jugendfeuerwehrmitglieder an der Ernstfallprobe teilgenommen haben. Immerhin gehe es in der Brandschutzwoche ja auch darum, junge Menschen an den Feuerwehrdienst heranzuführen. Mit einer von der Gemeinde gestifteten Brotzeit im alten Sägewerk klang der Übungsabend aus.