36 jugendliche und junggebliebene Sammler und an die 30 Säcke Unrat zuzüglich einiger „Spezialitäten“ vom alten Stuhl über eine Kaffeemaschine und diverse Autoteile bis hin zu allerlei Ekligem: So viele Saubermänner und -frauen wie nie zuvor fanden sich am Karsamstagmorgen in Burkhardsreuth zum „Rama dama“-Flurenausputz ein – aber auch die Menge des Unrats, den sie längs der Bundes-, Kreis- und Gemeindestraßen im Trabitzer Gemeindegebiet auflasen, brach alle bisherigen Höchstmarken.
Kein Verständnis brachte der Organisator der Aktion, Alexander Bayer von der federführenden Feuerwehr Burkhardsreuth, für die Sorglosigkeit auf, die sich in dieser Müllmasse widerspiegelt und an der Reife mancher Mitmenschen zweifeln lässt: „Wenn meine Kleine mit anderthalb Jahren ein Stück Abfall sieht, dann weiß sie: Das ist Abfall, der in den Mülleimer gehört.“
Ähnlich sah es Bürgermeisterin Carmen Pepiuk: „Jeder kommt doch wieder bei sich zu Hause an, wo er seine Mülltonne hat – warum nimmt man Müll, der bei einem Ausflug oder während der Fahrt anfällt, nicht einfach bequem im Auto mit und entsorgt ihn daheim?“ Auch eine unbürokratische Entsorgung von Sperrmüll, Sondermüll und Elektroschrott sei im Kreis Neustadt/WN bestens gewährleistet.
Rücksichtslos am Steuer
Zudem schien manchen Autofahrern außer der Sauberkeit ihrer Umwelt auch die Sicherheit der Abfallsammler wenig zu bedeuten. „Viele haben uns mit ‚Daumen hoch‘ gegrüßt, aber es gab auch rücksichtslose Raser, die trotz unserer Warnwesten beim Vorbeifahren fast auf Tuchfühlung mit uns gegangen sind“, ärgerte sich Feuerwehrvorsitzender Johannes Schwemmer.
Der Gemeinde, die den Einsatz organisatorisch unterstützte, eine Brotzeit spendierte und sich der Müllentsorgung annahm, sowie allen fleißigen „Ausputzern“ aus den Reihen der Burkhardsreuther und Feilersdorfer Wehren, des LBV und weiterer Gruppen galt Bayers und Schwemmers Dank. In zwei Jahren soll das nächste Großreinemachen stattfinden.